Peder Rafns visebok

Forrige Neste

79. Drey schöne newe Geistliche Lieder

1624. Trykket er sammensatt av 4 blad (2 doble blad, dvs. 8 sider). Arksignatur: [Aj], Aij. Teksten er trykt på alle sider. 6 varianter av typografisk skrift, med ulik font og størrelse: 5 i fraktur og 1 i schwabacher. Papiret er riflet, håndlaget og vannmerke er ikke synlig. Papiret er tynt, men trykkets tilstand er ganske god, bortsett fra noe små rifter. På tittelbladet er det en røskenvignett satt sammen av repetisjoner av forskjellige ornament. På slutten av teksten (4 v) er det en liten vignett, laget av 2 eikenøttornament.

Drey schöne newe Geistliche Lieder/

Erstlich/
Der Ehlig Stand ist Ehren werth/ Man kan nicht anders sagen :/: Denselben/ etc.Der Ehlig Stand ist Ehren werth/ Man kan nicht anders sagen :/: Denselben/ etc.] Uten melodiangivelse. Førstelinjen er kjent fra ei vise fra Martin Luthers Geistliche Psalmen, Hymnen, Lieder, und Gebet, utgitt i Nürnberg 1607, med melodiangivelsen «Was mein Gott wil/ etc.» Melodien ble første gang satt ut til denne salmen i Joachim Magdeburgs Christliche und tröstliche Tischgesenge i Erfurt 1571. Melodien er skrevet av den franske komponisten Claudin de Sermisy til en verdslig tekst med tittelen «Il me suffit de tous mes maulx» i 1529. I 1540 ble den brukt til salme 129 i Willem van Zuylen van Nyevelts Souter Liedekens.

Das Ander/
Die Sonne des Göttlichen Worts/ scheinet Gott Lob an allem Orth/
Jm Thon/
Die Sonn felt auff den harten Frost/ Der Früling/ etc.Die Sonn felt auff den harten Frost/ Der Früling/ etc.] Melodiangivelsen viser til den verdslige visa «Die sonn scheint auff den harten Frost» som ble trykt første gang i flyvebladet Fünf schöne neue gar ausbündige wackere Tanzlieder av Johann Lantzenberger i Nürnberg 1612. I dette trykket har visa melodiangivelsen «Es zog ein Mönch ins Vngerland». Teksten i PRV er en geistlig kontrafaktur av den verdslige visa, som er er kjent fra flere andre tyske flyveblad på 1610-tallet, bl.a. Drey Schöne newe Geistliche Lieder trykt i Magdeburg 1613. Melodien er ikke kjent, men melodiangivelsen i PRV 100a peker også i retning av Ungarn (Vngerland), uten at det gir grunnlag for å trekke sterke forbindelser mellom de to visene.

Das Dritte/
Jch ging ein mal Spatzieren/ Ein Weglein das war klein/ etc.Jch ging ein mal Spatzieren/ Ein Weglein das war klein/ etc.] Førstelinjen er identisk med den tyske visa «Ich ging einmal spazieren»/«Ein mal thet ich spatzieren», som er kjent fra det tyske flyvebladet Drey schœne newe Lieder utgitt av Valentin Newber i Nürnberg 1560. Melodien er en anonym vise som er kjent i ulike varianter fra hele Europa. Den eldste kjente forekomsten av melodien er den franske «Une jeune fillette de grand’ valeur», som skal ha blitt satt ut i noter av Jehan Chardavoine i Recueil de plusieurs chansons divisè en trois parties utgitt av Benoist Rigaud & Jan Saugrain i Lyon 1557. Sannsynligvis samme melodi i PRV 65.

Gedruckt/
Jm Jahr 1624.



Das Erste Lied.

DEr Ehlich Standt ist Ehren werth/ Man kan nicht anders sagen :/: Denselben hat GOtt selbst geehrt/ Niemand soll drin verzagen. Er macht auß Wasser guten Wein/ was mangelt giebt darneben/ Er wil bey den Eheleuten seyn/ im Sterben vnd im Leben.

Ein frommes Weib spricht Salomon/ Allein von Gott wird geben :/: Sie ist jhrm Mann ein Zier vnd Kron/ dazu sein langes Leben. Ein frommes Weib kein Goldt bezahlt/ sie ist wirdig der Ehren/ Wer die bekömpt mag werden Alt/ Gott wird jhm alles guts bescheren.

Der Mann ist zwar des Weibes Häupt/ Wie Christus der Gemeine :/: Vnd was der Mann dem Weib erlaubt/ das hat ein solchen Scheine: Als het es selbst befohlen Gott/ Soll sich dawiedr nicht setzen/ So wird sie leiden keinen Spott/ Niemand wird sie verletzen.

Der Mann soll auch dem schwachen Gefäß/ Zu zeiten was vbersehen :/: Das ist der heiligen Schrifft gemeß/ wie Petrus selbst thut lehren. Doch so fern kein Vnehr geschicht/ Dem jhrem Mann zu Schanden/ sonst höret auff die Lieb vnd Pflicht/ kein Trew ist mehr verhanden.

Gleichsfals der Mann verbunden ist/ gegen dem Keuschen Weibe :/: Das er an jhr brauch kein arge List/ sondern stets an jhr bleibe. Jn Lieb vnd Trew wies Gott gefelt/ lest sich niemand verführen/ Sondern sein Gemüth nach Ehren stelt/ das man an jhm soll spüren.

Der Teuffel ist dem Ehstand feind/ mag Einigkeit nicht leiden :/: Er wolt nur das man zanckt vnnd greint/ das Lieb vnd Lieb soll scheiden. Er schürt auff beyden seiten zu/ thut alles Vbels stifften/ Jm Ehstand hat er gar kein Ruh/ die Lieb nur zu vergifften.

Darumb soll man Gottfürchtig seyn/ Dem Teuffel widerstreben :/: Keinr falschen Zungen in gemein/ Gar keinen Glauben geben :/: Ein falsche Zung stifft Jammr vnd Leid/ vnd viel Vnfalß dergleichen/ Darumb dieselb allzeit vermeid/ so wird die Lieb nicht weichen.

Das wünscht euch GOtt vnnd noch viel mehr/ Reichthumb vnd langes Leben :/: Vnd das euch Gott allzeit bescher/ Wie jhr in Ehrn thut schweben. Ein züchtiges Weib bringt Goldt vnd Ehr/ die Zucht hat mich bezwungen/ Das ich jtzt ohn alles gefehr/ diß Liedlein hab gesungen.



Das Ander Lied.

DJe Sonne des Göttlichen Worts/ Scheinet Gott lob an allem Orth/ Wacht auff/ Wacht auff/ jhr werden Christen all/ Lobet Gott im höchsten Saal/ das er vns hat gesand.

Sein heiliges Wort das wahre Liecht/ wird nimmermehr verleschen nicht/ Wacht auff/ Wacht auff/ jhr Predicanten all/ Last euch hören mit grossem Schall/ Jn vnserm Deuschen Land.

Verhanden ist die Zeit einmahl/ Man lehrt vnd Predigt vberall/ Wacht auff/ wacht auff/ man führt durch alle Land/ Die höchste Müntz vnd Proviant/ der armen Seelen Speiß.

Dein wahrer Leib HErr JEsu Christ/ für vnser Seel ein Speise ist/ Wacht auff/ Wacht auff/ So wol dein thewres Blut/ Lescht auß der tieffen Hellen Glut/ Löst auß der Sünden Bandt.

Wie solt aber geschehen mir/ Wenn mich HErr JEsu Christ von dir/ Wacht auff/ Wacht auff/ Welt scheiden Hell vnd Todt/ So hilff mir durch die Wunden roth/ nimb mich HErr Christ zu dir.

An stat der Welt jhr schön Gestalt/ Dein Dörne Kron ich mir behalt/ Wacht auff/ Wacht auff/ HErr Christ dein Creutz vnd Todt/ Halff vns Menschen auß aller Noth/ auß ewiger Qual vnd Pein.

Jn deinem heiligen rothen Mund/ war kein Betrug zu aller stund/ Wacht auff/ Wacht auff/ Nur vnser Sund allein/ Nambst du auff dich das Creutze dein/ machst das Gesetze voll.

Drumb bitt ich dich liebes JEsulein/ Schleuß mich doch in die Ermelein dein/ Wacht auff/ Wacht auff/ Führ mich HErr Christ mit grossem Schall/ in das liebe Josophat Thal/ Wol mitten durch die Feind.

Zu deinen lieben Engelein/ daß ich mag ewig bey dir seyn/ Wacht auff/ Wacht auff/ Jn ewiger Wonn vnd Frewd/ anzuschawen deine Herrligkeit/ in deinem höchsten Thron.

Der dis Liedlein hat gemacht/ Der wündscht hiebey viel guter Nacht/ Wacht auff/ Wacht auff/ der bosen schnöden Welt/ der Himmel ist nun sein Gezelt/ Vnd ewige Wonn vnd Frewd/ Amen.



Das Dritte Lied.

JCH gieng einmal Spatzieren/ Ein Weglein das war klein/ Darab thet mich verführen mein Fleisch so gantz Vnrein/ Das voller Sünden was/ Die Schlang hat vns betrogen/ Wir habens von Eva gesogen/ Da sie den Apffel aß.

Es stund ein Baum in mitten/ des heiligen Paradeiß/ Gott hat vns den verboten/ Mit sampt derselben Speiß/ Der lustig Epffel trug/ Die Schlang thet vns bereden/ Solch Frucht vns nicht würd tödten/ Sie macht vns klug vnd weiß.

Es war jtzt schon fürhanden/ All Vngehorsamkeit/ GOTT trieb vns auß mit Schanden/ Jn grosser Klag vnd Leid/ Mit Regen vnd mit Wind/ Anfahen musten wir bawen/ Gott alle Ding vertrawen/ Ernehren Weib vnd Kind.

Einsmals so thet vns frieren/ Einsmals so war vns Heiß/ Wir musten also verzehren/ Dem Leib wol seinen Schweiß/ Die Arbeit thet vns weh/ Gott wöll noch vnser walten/ Vnd alle Früchte erhalten/ Für Reiff vnd auch für Schnee.

Da warn wir alle verlohren/ Als die schrifft zeiget an/ Ein Jungfraw hat gebohren/ den Seligmacher schon/ der vnser Sünd hinnam/ Der Trost ist wider funden/ Gott sey gelobet der Stunden/ Die wir erlebet han.

Gott hat gemacht die Element/ den Himmel vnd die Erd/ Daran gestelt das Firmament/ damit das Liecht vns wehrt/ Der klare Sonnenschein/ schickt vns durch seinen Segen/ Fruchtbare Thaw vnd Regen/ Zu pflantzen Korn vnd Wein.

Die Fisch in Wasserklüfften/ Zu aller Menschen Speiß/ Die Gevögel in den Lüfften/ Zu Gott des HErren Preiß/ Dazu der Eulen Geschrey/ Die Thier in Wälden springen/ Fraw Nachtigal thut singen/ Auff manchen grünen Zweig.

Darumb so sollen wir loben/ Den lieben getrewen Gott/ im Himmel hoch dort oben/ allzeit früh vnd spat/ Denn wir sind seine Kind/ das fasset wol zu Hertzen/ Er wil vns hie ohn Schertzen/ verzeihen all vnser Sünd.

Hiemit so wil ich enden/ wol dieses Liedlein klein/ Gott wolls zum besten wenden/ Sein trew Genad allein/ Die werde wol betracht/ Christum den sollen wir preisen/ der Leib vnd Seel thut speisen/ hat vns den Fried gemacht.

Bey dem wir sollen bleiben/ Jtzund vnd alle zeit/ Davon nicht lassen treiben/ dieweil Gott Gnade geit/ Denn es ietzund daran/ Das jeder sich thut rüsten/ Hüt sich für Weltlichen Lüsten/ Damit fahr ich davon.

ENDE.

Boken er utgitt av Nasjonalbiblioteket

Last ned

Last ned hele boken til mobil/nettbrett i .epub-format eller som .mobi.
Du kan også skrive ut boken som .pdf eller html.

Om Peder Rafns visebok

Peder Rafns visebok har lenge vært en av Nasjonalbibliotekets best bevarte hemmeligheter. Den er intet mindre enn Nordens største enkeltsamling av visetrykk fra 1500- og 1600-tallet, opprinnelig utgitt i Danmark-Norge og Tyskland mellom 1583 og 1634. Samlingen er et massivt bidrag til en kildefattig tid.

Denne tekstkritiske versjonen av Peder Rafns visebok åpner tilgangen til dette unike materialet for forskere og andre interesserte, og belyser den i et bredt tverrfaglig perspektiv. Transkripsjonen av tekster og melodier følger moderne edisjonsfilologiske standarder, og fragmenterte tekster er – så langt det er mulig – restituert etter andre eksisterende kilder. Utgaven er utstyrt med kommentarer til trykkenes materialitet, omtalte personer, illustrasjoner, melodier og bibelreferanser, med ordforklaringer, samt faglige innledninger.

Les mer..

Faksimiler

For denne boken finnes det også faksimiler tilgjengelig:

Del boken

Tips dine venner om denne boken!

Del på Twitter
Del på Facebook

Gå ikke glipp av ett eneste ord.

Fyll ut e-posten din under så vi kan varsle deg når nye verk publiseres.